Eine reiche Dame stirbt: Ihren Nachbarn gelingt es, sich anstelle ihrer Enkel das ganze Erbe unter den Nagel zu reißen
Eine der delikatesten Angelegenheiten, die es „innerhalb der Familie“ anzugehen gilt, betrifft die Verteilung der Besitztümer einer verstorbenen Person. Wir sprechen vom Erbe, das sehr oft zum Grund für Konflikte und Unstimmigkeit unter Angehörigen führt. Um Geld, Immobilien und wertvolle Gegenstände wird gestritten im Versuch, die eigene finanzielle Lage anzukurbeln, die eigenen Lebensbedingungen zumindest ein wenig zu verbessern.
Um bestimmte Probleme wie Diskussionen und Ungerechtigkeit zu vermeiden, die rasch eskalieren sowie zu unüberlegten Taten führen können, wird eigens ein Dokument mit rechtsgültiger Bedeutung aufgesetzt: das Testament. Aber wenn dieses im letzten Moment verändert wurde? Das ist genau das, was in dieser Geschichte passierte; sehen wir uns die Details an.
via 9now.nine
Alles begann, als David Moore und seine Frau, Dee Andreasen, beschlossen, ein Haus in Louisa Road im Inner West von Sydney, Australien, zu erwerben. Sie beschrieben ihre neue Residenz als „hässlichstes Haus im schönsten Bezirk“.
Innerhalb von kurzer Zeit hatten sie eine innige Freundschaft zu Barbara Murphy geknüpft, der Eigentümerin einiger Häuser auf derselben Straße. Die alte Dame hatte immer schon einen guten „Geschäftssinn“ gehabt, und dank einer Reihe von Investitionen besaß sie ein beachtliches Immobilienvermögen.
Mehrere Jahre später starb Mrs. Murphy im Alter von 83 Jahren, wobei sie dem von ihr geliebten Paar eine Summe in Höhe von 25.000 Dollar hinterließ. Ihren Geschwistern, Don und Marion, sollten dagegen die übrigen elf Millionen Dollar ihres Vermögens zufallen.
Doch ihren Nachbarn schien diese Summe nicht zu genügen: Ihnen zufolge stand ihnen alles zu, und so wandten sie sich an ein Gericht.
Fabio Pozzebom/ABr/Wikimedia - Not the actual photo
In Wahrheit gingen sie zuerst zu Mrs. Murphys Geschwistern, um zu versuchen, „sie zur Vernunft zu bringen“, aber diese weigerten sich – vollkommen bestürzt –, dieser Forderung nachzugehen, die sie für unsinnig hielten. Daher landeten alle schließlich vor Gericht.
Der Rechtsstreit zog sich über sechs Jahre hin, eine Zeit, in der sowohl Don als auch Marion starben. Marions Stiefkinder, Carol Gaarde, David Hickman und Shirley Archer, waren folglich davon überzeugt, dass nach direkter Familienerbfolge ihnen das ganze Vermögen der Verstorbenen gebührte, welches inzwischen auf 40 Millionen Dollar gestiegen war. Und rechtlich gesehen war es auch so.
Doch das Gericht sprach ein Urteil aus, das alle erschütterte: Jahre zuvor hatte Mrs. Murphy ihren Nachbarn ein Versprechen gegeben.
David und seine Ehefrau Dee hatten eine rein verbale, nicht schriftliche Vereinbarung mit der alten Dame: Zwei Bedingungen sollten eingehalten werden, um sich ihres gesamten Erbes erfreuen zu dürfen.
Erstens sollte das Paar keine strukturellen Änderungen an seinem Haus vornehmen lassen, die die schöne Sicht von Mrs. Murphys Häusern aus behindern würden. Da sie keine Kinder oder enge Verwandte in Sydney hatte, sollten die beiden zweitens sicherstellen, dass sie nie in einem Altersheim landete, indem sie sich um sie kümmerten. David und Dee stimmten zu und hielten Wort.
Am Ende entschied der Richter zu ihren Gunsten, weil er fand, dass sie letztlich den Wünschen der alten Dame nachgekommen waren.
Marions Stiefkinder waren schockiert von der Entscheidung des Gerichts, konnten aber nichts anderes tun, als sie zu akzeptieren. Ist das Urteil eurer Meinung nach gerecht? Schreibt es uns in die Kommentare!