Sie verdient über 26.000 Euro im Jahr, indem sie auf den Beerdigungen Fremder verzweifelt weint
Falls ihr denkt, ihr hättet im Leben bereits alles gesehen oder gehört, irrt ihr euch wahrscheinlich. Die Zeiten ändern sich ständig, und neue Modernitäten führen zur Änderung vieler sozialer Konventionen und einer radikalen Kursänderung auf dem Arbeitsmarkt. Doch einige Berufe sind unentbehrlich und trotzen seit Tausenden von Jahren der langsamen, unabwendbaren Veränderung, sind also „unvergänglich“.
Auch der Tod gehört zum Leben, und einige Rollen sind eng mit diesem delikaten Moment verbunden, in dem wir unseren Lieben eine würdige Bestattung bereiten müssen. Sie zu beweinen ist für uns ganz natürlich, aber es gibt Leute, die Verzweiflung und viele Tränen sogar zu ihrem Beruf gemacht haben …
via Nextshark
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Eine Frau aus der chinesischen Provinz Henan verdient bis zu 200.000 Yuan (etwa 26.000 €) im Jahr, um auf den Beerdigungen fremder Menschen auf theatralische Weise zu weinen und herzzerreißende Schreie auszustoßen!
Sie macht diese Arbeit schon seit 20 Jahren und erklärte, dass sie ihren Job liebt, mit dem es ihr tatsächlich gelang, ein Haus zu kaufen und ihren ältesten Sohn zur Universität zu schicken. Leute wie sie haben unterschiedliche Namen: „Geistverehrer“, „Weinende“ oder auch „Klagende“, und es gab sie schon in antiken Kulturen.
Bereits im alten Ägypten scheint es nämlich Menschen gegeben zu haben, die eigens dafür bezahlt wurden, den Ernst und den Schmerz eines Todesfalls durch „Darstellungen“ hervorzuheben, die Schreie, das Schlagen mit den Fäusten auf den Boden, untröstliches Weinen und all das vorsahen, was auf Verzweiflung verweist. Mit einer sehr präzisen Besonderheit.
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Je höher der „Rang“ der verstorbenen Person war, desto auffälliger und heftiger musste das Schreien, Schluchzen und Weinen sein!
Solche Traditionen sind ebenso in anderen Kulturen verbreitet und landeten auch in China. Für nur 30 Minuten dieser ungewöhnlichen Tätigkeit erhalten die Besten in diesem Beruf fast 40 Euro, und ihre „Leistungen“ sind sehr gefragt.
In China scheint man der Zeremonie überdies einen „klassischeren“ Touch zu verleihen, indem dem Ganzen zugleich durch eine gewisse religiöse und historische Konnotation „Tiefe“ verliehen wird. Was haltet ihr davon?