Dieser Mann hat beschlossen, eine Frau zu werden, und seine Partnerin musste eine schwere Entscheidung treffen
Lieben und sich lieben haben sehr tiefgründige Bedeutungen, die präzise darzulegen ziemlich schwer ist. Sicher ist, dass wir, wenn wir von Liebe sprechen, auf ein extrem intensives Gefühl Bezug nehmen, das dazu fähig ist, vielfältige, auch gegensätzliche Emotionen auszulösen. Ein solides Band zu knüpfen sorgt dafür, dass es zu jener einzigartigen Alchemie kommt, jedem besonderen Einvernehmen, das Zeit und Hingabe erfordert.
Aber sobald die richtigen „Verbindungen“ festgelegt sind, kann es passieren, dass zwei Menschen sich wie ein einziger fühlen. Oder man kann den bzw. die eigene/n Seelenverwandte/n erkennen, auch wenn er bzw. sie sich in einem vollkommen anderen Körper vor uns befindet, als wir gewöhnt sind. Unmöglich? Diese Geschichte beweist, dass dem nicht so ist.
via Newsweek
Die Geschichte von Marie und Tashina, zwei Menschen, die sich schon von ihrer ersten Begegnung als 15-Jährige an verstanden. Doch Tashina lernte damals nicht Marie kennen: Damals hieß Marie Martin und war ein Junge, als solcher geboren und aufgewachsen.
Aber seine Seele schmerzte ihn schon vom zartesten Alter an, weil er eine „Unstimmigkeit“ zwischen seiner Seele und seinem Körper verspürte. Die „Puzzleteile” schienen nicht wie bei anderen Menschen zusammenzupassen. Er fühlte sich anders, falsch.
Eines Tages, als er kaum zehn Jahre alt war, fand er sich aus reinem Zufall vor einer Fernsehsendung wieder, die sein Vater gerade schaute, und für den jungen Martin war diese Sendung eine echte Offenbarung, ein Blitzschlag aus heiterem Himmel.
Sie drehte sich um Menschen, die sich in einem Körper „gefangen“ fühlten, der ihnen nicht wirklich gehörte, als würde er ihre „Essenz“ nicht widerspiegeln: Menschen, deren Geschlecht nicht mit ihrer Identität übereinstimmte. Martin begriff sofort, dass er einer dieser Menschen war, dessen war er sich absolut sicher.
Aber das soziale Umfeld, in dem er lebte, und seine vielen katholischen Angehörigen halfen ihm nicht unbedingt dabei, seinen Weg zu finden, im Gegenteil: Er war dazu gezwungen, alles zu verstecken, und konnte mit niemandem über seinen wahren Gemütszustand reden. Zumindest bevor er Tashina begegnete, seiner Seelenverwandten.
Die junge Frau schien nämlich seine verborgensten Ängste und Gefühle wahrzunehmen, und so vertraute er ihr letztlich die ganze Wahrheit an.
Tashina war weder überrascht noch enttäuscht und akzeptierte die wahre Natur ihres Freundes vollkommen. Sie tat eigentlich weit mehr: Sie unterstützte ihn völlig, auch als Martin viele Jahre später beschloss, den komplizierten und heiklen Weg zur Geschlechtsumwandlung einzuschlagen.
Die Eingriffe befanden sich für Martin finanziell außer Reichweite, und so begann er, bestimmte Hormone einzunehmen, und allmählich fing sein Körper an, sich zu ändern. Endlich fühlte er sich wie er selbst. Martin wurde also zu Marie, aber die Liebe des Paares blieb so lebhaft und intensiv wie in seiner Teenagerzeit. „Wir sind davon überzeugt, dass wie Seelenverwandte sind. Sie ist meine einzige Konstante in einer chaotischen Welt. Wir sind verliebt, das waren wir immer, im Kopf, im Körper und in der Seele. Unsere Liebe hat durch die körperlichen Veränderungen keine Kerben davongetragen, aus keinem Blickwinkel“, erklärte Marie.
Die beiden sind inzwischen seit 20 Jahren zusammen, erst als ein Mann und eine Frau, jetzt als zwei Frauen. Sie haben geheiratet, und ihr Glück scheint dazu bestimmt zu sein, nie ein Ende zu finden: Das ist bedingungslose Liebe.