Ihre Tochter tritt gegen das Mädchen in Aktion, von dem sie gemobbt wurde: „Ich bin sehr stolz auf sie“
Wenn man Vater oder Mutter wird, ist es immer kompliziert herauszufinden, welchen Weg man in Bezug auf die Erziehung der eigenen Kinder einschlagen soll. Vor allem wenn es das Erstgeborene ist und man keine vorigen Erfahrungen hat, ist es nicht selbstverständlich, auf Anhieb die richtige Richtung zu wählen, und man könnte das Risiko eingehen, auf mehr oder weniger große Fehler oder Entscheidungen zu stoßen, mit denen andere nicht einverstanden sind.
In einer solchen Lage fand sich die Mutter im Mittelpunkt dieser Geschichte wieder, die einen Gedanken auf Twitter teilte und damit unabsichtlich eine enorme Debatte zwischen jenen auslöste, die ihr recht gaben, und jenen, die ihren Standpunkt für übertrieben hielten. Aber wir erklären euch im Detail, wovon wir reden.
via Daily Mail
Bianca Austin ist eine 35-jährige Britin und zweifache Mutter, die eine Botschaft auf ihrem Account teilte, mit der sie das ganze Internet spaltete. In ihrem Post gestand diese Mutter: „Nach Wochen des Mobbings vonseiten eines Mädchens, zahlreichen Anrufen bei der Schule und keiner Änderung hat meine Tochter, als sie heute beleidigt wurde, endlich ihrer Mobberin ins Gesicht geschlagen. Ich bin stolz auf sie.“ Direkte Worte, die keinen Raum für Missverständnisse lassen und eine enorme Debatte entzündeten.
Viele der circa zwei Millionen Nutzer, die ihren Post lasen, stimmten ihr zu, sagten, dass der einzige Weg, Mobbing ein Ende zu setzen, darin bestehe, sich selbst zu verteidigen, wenn man sich von der Schule nicht Gehör verschaffen kann. Andererseits gab es jene, die Bianca scharf kritisierten und sagten, dass es nicht die ideale Lösung für das Problem sei, Kinder dazu anzutreiben, mit Gewalt zu reagieren.
„Auch Reaktionen wie diese gehen das Risiko ein, Mobbing und nichts anderes zu werden“, behauptete ein Nutzer. „Mobbing ist schädlich und lässt viele Probleme entstehen, aber deine Tochter hätte nicht so reagieren sollen“, schrieb jemand anders. Kommentare, die nicht unbemerkt blieben und auf die Bianca zu antworten beschloss.
„Es würde mich interessieren, was ihr als Lösung für Mobbing vorschlagen würdet“, erwiderte sie. „Die Schule konnte nichts machen, das Mobbing war dabei, die geistige Gesundheit meiner Tochter zu zerstören und sich auf ihre Studien auszuwirken, was wäre also die richtige Vorgehensweise? Meine Tochter hat keine bösen Absichten, alles, was sie will, ist, in Ruhe gelassen zu werden, um ihre Zeit in der Schule in Frieden zu verbringen. Aber sie wurde mit zwei Tagen Suspendierung bestraft, während das Mädchen, das sie seit Langem gemobbt hat, zur Schule gehen darf, weil ihre Angriffe verbal und nicht körperlich waren.“
Welche Seite hat also recht? Es ist nicht leicht, bei diesem Thema einen Standpunkt zu beziehen, das müssen wir zugeben, und man kann nicht mit absoluter Gewissheit sagen, was richtig oder falsch ist. Klar, man sollte Kinder nie dazu ermutigen, mit Gewalt zu reagieren, sondern dazu, sich, wenn möglich, an Lehrer oder andere Erwachsene zu wenden, die sich um solche Probleme kümmern können. Es stimmt aber auch, dass jemand, der konstant unter Druck gesetzt wird, dazu geneigt ist, instinktiv zu seinem eigenen Schutz reagieren, wenn nichts getan wird, um ihm zu helfen.
Denkt ihr, dass diese Mutter auf dem vollkommen falschen Weg ist, oder findet ihr ihre Worte vernünftig?