Autistischer Junge schreibt ein Bewerbungsschreiben für einen Job: "Gib mir eine Chance "
Hinter Krankheiten wie Autismus verbirgt sich eine Welt, die es noch zu entdecken gilt: Viele Menschen haben Stereotypen und Vorurteile, ohne zu wissen, dass es sich nicht um eine Krankheit, sondern um eine Reihe von Störungen handelt, die vor allem Sprache und Kommunikation betreffen können. Der junge Ryan Lowry, 19 Jahre alt, ist Autist, kann sich gut verständigen und hat beschlossen, mit den Klischees zu brechen und sich in der Arbeitswelt direkt und aufrichtig zu präsentieren. Der junge Mann machte potenziellen Arbeitgebern einen ziemlich ungewöhnlichen Vorschlag: Er stellte einen handgeschriebenen Brief auf LinkedIn ein und bat die Personalverantwortlichen, ihm eine Chance zu geben.
via People
"Lieber zukünftiger Arbeitgeber, mein Name ist Ryan Lowry, ich bin 19 Jahre alt, lebe in Leesburg, Virginia, und habe Autismus", heißt es in dem Brief. "Ich habe auch einen einzigartigen Sinn für Humor, bin begabt in Mathematik, sehr gut im Umgang mit Technik und lerne sehr schnell. Ich interessiere mich für einen Job in der Animations- oder Computerbranche."
"Mir ist klar, dass jemand wie Sie mit mir ein Risiko eingehen muss, denn ich lerne nicht wie normale Menschen. Ich bräuchte einen Mentor, der mir das beibringt, aber ich lerne schnell, und wenn ich es einmal erklärt habe, verstehe ich alles. Ich verspreche Ihnen, wenn Sie mich einstellen und mich unterrichten, werden Sie sich jeden Tag freuen, mich zu sehen, ich werde tun, was Sie mir sagen, und hart arbeiten. Geben Sie mir eine Chance. Ich freue mich auf Ihre Beiträge, danke. Mit freundlichen Grüßen, Ryan Lowry", schloss der junge Mann.
Ryan fotografierte den Brief und teilte ihn auf LinkedIn, dem sozialen Netzwerk, das auf die Arbeitssuche spezialisiert ist. Der Beitrag war sehr erfolgreich: Er erhielt Tausende von Kommentaren und Reaktionen, darunter auch einige Stellenangebote. Heute hat Ryan die Qual der Wahl zwischen den verschiedenen Unternehmen, die sich bei ihm gemeldet haben.
Im Moment scheint er von einem Angebot der Firma Exceptional Minds für ein dreijähriges Programm fasziniert zu sein, das Autisten das Animieren beibringen soll. "Ryan freut sich auf seinen nächsten Job und bereitet seinen Lebenslauf und sein Portfolio vor. Ich hätte nie gedacht, dass dies nach dem Schreiben eines Briefes passieren würde", sagte seine Mutter Tracy Lowry: "Ich bin überwältigt vor Freude für Ryan. Ich bin so stolz auf ihn: Er hat Stereotypen durchbrochen und sich den Weg in die Arbeitswelt gebahnt, was auch vielen Unternehmen die Augen geöffnet hat, die nun eher bereit sind, Autisten ohne allzu große Vorurteile einzustellen".
