Kellnerin zeigt ihr Gehalt nach sechs Wochen Arbeit: Nur 0.01 $ auf dem Scheck
Alle Jobs haben ihre Würde und sollten eine gerechte und passende Vergütung erhalten, die den erledigten Aufgaben entspricht und ausreicht, um der arbeitenden Person und ihrer Familie ein anständiges Leben zu garantieren. Leider ist dem jedoch nicht so, und vor allem in einigen Ländern scheint die Realität sehr entfernt von diesem simplen Konzept zu sein. Es genügt beispielsweise, an jene zu denken, die in den USA als Kellner/in tätig sind: Die Gehälter sind derart gering, dass die meisten sich auf das Trinkgeld der Gäste verlassen. Es verwundert daher nicht, dass das Trinkgeld in diesen Fällen obligatorisch wird. Obwohl man die „Spielregeln“ kennt, kann die Aussage dieser jungen Kellnerin dennoch nur erstaunen, die in sechs Wochen Arbeit nur einen Cent verdient hat.
Die junge Protagonistin dieser Geschichte heißt Liny, ist 25 Jahre alt und eine Kellnerin, die auf TikTok von sich sowie der Gehaltssituation in den USA hat reden lassen. Liny teilte nämlich ihren letzten Gehaltsscheck mit dem Internet, der den sechs Wochen entspricht, in denen sie in einem Lokal gekellnert hat. Die Zahlen sind unmissverständlich: Liny hat insgesamt 0.01 $ verdient. Wie ist das möglich? Leider handelt es sich um einen paradoxen Fall, der in den USA nicht so isoliert ist. Der Lohn, der auf Linys Scheck zu sehen ist, ist das Nettogehalt, nachdem die Steuern abgezogen wurden: Der staatliche Mindestlohn für Angestellte, die ein Trinkgeld erhalten, liegt bei 2.13 $ pro Stunde, aber im Staat Tennessee werden die Steuern und Sozialabgaben direkt vom Gehalt abgezogen. Das erklärt, wie Liny nur einen Cent verdienen konnte.
Wir wissen nicht, wie viel Trinkgeld die junge Frau in diesen sechs Wochen Arbeit verdient hat, aber um würdevoll leben zu können, müsste dieses Trinkgeld mindestens einem festen Monatsgehalt gleichkommen. Obwohl es in den USA obligatorisch ist, der Person, die den Tisch bedient hat, ein Trinkgeld dazulassen, scheint es wirklich absurd, sich nur darauf verlassen zu müssen. Viele Nutzer unterstützten Liny: „Wenn jemand deine Bestellung aufnimmt und dein Essen bringt, erbringt er eine Leistung; warum ihm nicht ein Trinkgeld geben, wenn er es tadellos tut?“ Ein anderer Nutzer schrieb: „Wenn ihr den Kellnern nicht Trinkgeld geben könnt, geht zu McDonald's.“ Andere Nutzer dagegen sind nicht mit dieser „Verantwortung“ der Gäste einverstanden: „Ich habe bereits meine Rechnungen zu zahlen, ich kann es mir nicht leisten, auch deine zu bezahlen“ sowie: „Kritisiere die Unternehmen, für die du arbeitest, nicht die Konsumenten.“
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