Sein neunjähriger Sohn isst fast nichts und er hat es satt, ihm separat eigene Gerichte zuzubereiten, also bringt er ihm Kochen bei: Dafür erhält er Kritik
In kleinen Kindern können schon in den ersten Lebensjahren nach dem Abstillen Essstörungen aufkommen. Denkt zum Beispiel an jene, die beschließen, nichts zu essen, was grün ist, oder überhaupt kein Gemüse zu essen. Es handelt sich um Probleme, die von den Eltern des Kindes mit der richtigen ärztlichen Unterstützung angepackt werden können und müssen. Ein Mann schrieb sich auf Reddit etwas von der Seele, um sich die Meinung der anderen Nutzer einzuholen, und zwar gerade in Bezug auf die Essstörung seines neunjährigen Sohnes: Der Junge isst nur Lebensmittel, die er nicht kauen muss. Eine Situation, die sich zu lange hingezogen hat und diesen Vater dazu zwang zu handeln, womit er sowohl die Kritik seiner Frau als auch die einiger Nutzer auf sich zog.
via Reddit
„Mein neunjähriger Sohn ist ziemlich wählerisch, was Essen betrifft“, begann der Mann auf Reddit. „Er isst fast nichts. Es fing an, als er etwa fünf Jahre alt war. Er kam immer mit unangerührtem Mittagessen vom Kindergarten zurück, nur Joghurt und Apfelmus hatte er gegessen. Wir haben ihn zum Kinderarzt gebracht, der sagte, dass wir uns an einen Ernährungsberater wenden müssen. Während wir darauf warteten, dass unsere Versicherung das absegnete, versuchten wir es mit mehreren Dingen, um unseren Sohn zum Essen zu bringen“, fuhr er fort. Eines Tages merkten die Eltern des Kleinen schließlich, dass er nur Lebensmittel annahm, die er nicht kauen musste, wie zum Beispiel Kartoffelpüree oder Suppe.
Seine Eltern begannen, darauf Rücksicht zu nehmen, indem sie ihm nur „weiches“ Essen zubereiteten. Inzwischen ist der Junge aber neun und scheint noch immer keine Anstalten zu machen, seine Essgewohnheiten zu ändern, wie seine Ärzte und Eltern gehofft hatten. So beschloss sein Vater, der es leid war, jedes Mal zwei unterschiedliche Gerichte zuzubereiten, seinem Sohn rudimentär das Kochen beizubringen.
Wikimedia / Not the actual photo
„Ich habe angefangen, meinen Sohn in die Küche mitzunehmen und ihm beizubringen, wie man einen Pürierstab und andere Küchengeräte benutzt. Jetzt macht er sich sein Essen an fast allen Abenden, an denen ich koche, selbst. Meine Frau bereitet ihm dagegen immer noch separate Gerichte zu, wenn sie kocht. Sie sagt, es sei falsch von mir, ihn dazu zu bringen, sich sein Essen selbst zu machen. Ich beaufsichtige ihn dabei und helfe ihm, wann immer er es braucht. Ich denke, er muss wissen, wie er sich selbst Essen machen kann, denn auf keinen Fall werden die Leute sein ganzes Leben lang auf ihn Rücksicht nehmen“, erklärte er sich. Die Mutter des Jungen scheint allerdings nichts sehr froh darüber zu sein, wie ihr Mann das Problem handhabt: Ihrer Meinung nach ist es bei einem so jungen Kind Aufgabe der Eltern, ihm Essen zuzubereiten.
Der Mann bat daher die Reddit-Nutzer um externe Meinungen zu seinem Verhalten und erhielt Antworten, die ihn mit Sicherheit zum Nachdenken anregen werden. Die meisten Nutzer kritisierten ihn nämlich nicht dafür, dass er begann, seinem Sohn das Kochen beizubringen – das fanden sie im Gegenteil sehr gut –, sondern vielmehr dafür, nicht korrekt mit der Essstörung des Neunjährigen umzugehen. Diese Eltern müssen sehr wahrscheinlich viel mehr tun, wenn sie wirklich wollen, dass ihr Sohn irgendwann normales, nicht püriertes Essen zu sich nimmt. Was haltet ihr davon?