In einer Plastiktüte ausgesetztes Neugeborenes wird zufällig gerettet: Es wird nach dem Carabiniere benannt, der es als Erster auf den Arm genommen hat (+ VIDEO)
Wenn wir Geschichten lesen, die von verzweifelten Müttern und ausgesetzten Kindern handeln, ist das immer ein großer Stich ins Herz. Der erste Gedanke gilt natürlich dem Kind und seiner Gesundheit: Wenn solche verzweifelten Taten begangen werden wie ein Neugeborenes auf der Straße auszusetzen, unterschätzt man vielleicht das Risiko, das Baby den Gefahren der Welt auszusetzen. Wie viel sicherer wäre es zum Beispiel, das Baby einem Krankenhaus anzuvertrauen? Doch viele quälende Situationen zwingen manche Frauen dazu, sich für extreme Lösungen zu entscheiden. Die Geschichte, die wir euch heute erzählen, hatte zum Glück ein Happy End.
In einer italienischen Gemeinde in Trapani, Sizilien, wurde ein Neugeborenes gesund und munter in einer Plastiktüte gefunden, auf einer Schotterstraße auf dem Land. Der Fund ereignete sich durch einen Ortsbewohner, der sich auf den Weg gemacht hatte, um sein Land zu beackern. Das Baby war am Leben, und der Mann rief sofort die Carabinieri, die so schnell wie möglich eine Streife schickten. Dass der Mann zufällig an dieser Straße entlanglief, die nicht oft Passanten zu sehen bekommt, war fundamental: Wer weiß, was hätte passieren können, wenn er sich verspätet oder an jenem Tag beschlossen hätte, nicht rauszugehen …
Das Neugeborene wurde eilends ins Krankenhaus von Trapani gebracht, wo die Ärzte es für außer Gefahr erklärten. Der Name, der dem Kleinen gegeben wurde, konnte nur Francesco sein, zu Ehren des Heiligen von Assisi, da das Baby gerade am Tag des heiligen Franziskus (ital. San Francesco), dem 4. Oktober, gefunden wurde und auch als Hommage an den Carabiniere, der ihn als Erster in den Armen hielt.
Die Ersthelfer, die am Fundort eintrafen, Veronica Catalano und Piero Cialona, waren sehr betroffen vom Vorfall und erzählten mit diesen Worten davon: „Man benachrichtigte uns mit einem Anruf darüber, dass es ein ausgesetztes Kind gab, unter anderem wenige Meter von unserer Zentrale entfernt. Er war noch mit der Nabelschnur verbunden. Als wir eintrafen, war er in eine Plastiktüte gewickelt, und jemand hatte ihn bereits in Decken gewickelt. Er sah aus, als würde er extrem frieren, also haben wir ihn in eine spezielle Decke gelegt, die eigens zum Wärmen gedacht ist. Es schien ihm gut zu gehen, seine Atemwege waren frei. Es war eine intensive Erfahrung, hoffentlich geht jetzt alles gut.“
Viele werden inzwischen denken, dass es heutzutage viele Wege gibt, ein Baby auf die Welt zu bringen und in guten Händen zu lassen, dabei vollauf anonym zu bleiben, doch das ist weder das erste noch das letzte Mal, dass wir eine solche Nachricht hören. Wichtig ist jetzt, dass es dem Kleinen gut geht und er ein Leben voller Träume und Entdeckungen vor sich hat.