Brautpaar benutzt das für seine Hochzeit bestimmte Geld, um eine Schule für afrikanische Kinder zu bauen
Als Taina und Renato Marques, beide ursprünglich aus Brasilien, beschlossen zu heiraten, begannen sie, alle Vorbereitungen für eine traditionelle Hochzeit zu treffen: die Kirche, die Einladungen, der Empfang, die Flitterwochen, die Kleidung etc. Mit der Zeit wurden sie sich jedoch der hohen Geldsummen bewusst, die sie für das Ganze ausgeben würden, und sie hielten das für Wahnsinn: Also entschieden sie sich, die Hochzeit abzusagen und das Geld zu benutzen, um den Bedürftigsten zu helfen.
via Campanhadobem
Taina und Renato verwendeten das für ihre Hochzeit gesparte Geld zugunsten eines humanitären Projekts für den Bau einer Schule im mosambikischen Dorf Matuba in Afrika. Das Ziel war es, 40.000 Euro zu erreichen, um eine Einrichtung zu konstruieren, die Platz für 30 Kinder bietet. Die Idee kam ihnen nach einer Freiwilligenmission der humanitären Organisation Fraternità Senza Frontiere (FSF) in Mosambik, an der das Paar teilzunehmen beschlossen hatte. Während der Woche, die sie in Afrika verbrachten, und auch danach waren sie zutiefst betroffen von dem, was sie in jenem Land gesehen hatten.
„Das hat unsere Sicht auf das Leben verändert“, kommentierte Renato. „Es ist ein großer Kulturschock. Die Menschen dort sind dankbar für das Wenige, das sie haben. Ich habe alte Leute gesehen, die sich nie auf ein Bett gelegt haben. Aber alle singen, tanzen, teilen, respektieren und hoffen. Sie sind das Sinnbild der Hoffnung.“ Die Bedingungen, in denen sich das Gebäude befand, das als Schule für die Bewohner Matubas benutzt wurde, erschütterten das Paar: „Die Mauer war aus Speerholz gemacht, die Möbel waren alle kaputt, es gab kein WC oder Elektrik, keinerlei Struktur“, erinnerten sie sich. Daraus entstand die Idee, das Budget für die Hochzeit zu verwenden, um den Ortsbewohnern zu helfen, zusammen mit einer Fundraising-Seite mit ihrer Geschichte, um andere Leute dazu zu inspirieren, das Gleiche zu tun.
„Unsere Herzen konnten nicht beim Zelebrieren einer teuren Hochzeit frohlocken, nachdem wir begriffen hatten, dass wir mit der gleichen Summe das Schicksal tausender Kinder ändern könnten“, kommentierte Taina. Am Ende heiratete das Paar trotzdem in einer intimen und eher schlichten Zeremonie. Die beiden erstellten keine Listen für die Geschenke, baten die Gäste aber darum, zugunsten des wohltätigen Projekts Geld zu spenden, das sie für sie ausgegeben hätten. Auf diese Weise konnten auch die Gäste zum Projekt in Afrika beitragen.
Die Initiative gefiel den Menschen im Internet so sehr, dass auch nach der Hochzeit von Taina und Renato weiterhin Spenden von Leuten eintrafen, die sich entschieden hatten, zum noblen Projekt beizutragen. In einer Welt, in der es so „notwendig“ geworden zu sein scheint, Hochzeiten im großen Stil zu planen, kann die Initiative dieses Paares nicht nicht hervorstechen.