Sie verspäten den Start des Flugzeugs, um es einem Soldaten zu ermöglichen, die Geburt seiner ersten Tochter zu sehen
Wer sich für eine militärische Karriere entscheidet, weiß, dass er lange Zeit weg von seinem Zuhause sein wird, weit entfernt von seinen Lieben, doch das ist ein Opfer, das Soldaten oft und gerne ertragen. Das hindert sie natürlich nicht daran, eine Familie zu gründen, auch wenn es schwieriger wird. Das weiß Brooks Lindsey gut, dem es nicht gelungen ist, bei der Geburt seiner ersten Tochter anwesend zu sein, der seiner Frau aber dennoch aus der Ferne via Videoanruf beistand, während er versuchte, sie per Flugzeug zu erreichen. Das Außergewöhnlichste war, dass das Flughafenpersonal den Flug verspätete, nur um es Brooks zu gestatten, die Geburt seiner Tochter zu sehen.
Ein Vater würde alles tun, nur um bei der Geburt seines Kindes dabei zu sein, auch um seine Ehefrau oder Partnerin in einem solch heiklen Moment zu unterstützen. Brooks Lindsey war in Texas stationiert, während er sich auf einen neunmonatigen Einsatz in Kuwait vorbereitete. Er wusste, dass wenig Hoffnung bestand, dass er für die Geburt seiner ersten Tochter nach Hause zurückkehren könnte. Überdies musste seine Frau Haley aufgrund von Komplikationen zwei Wochen vor ihrem Geburtstermin gebären, was Brooks überrumpelte.
Auf Haleys Bitte hin wurde Brooks ein Urlaub gewährt, um ihm zu ermöglichen, seinen Stützpunkt in Texas zu verlassen und zum Krankenhaus zu fliegen, in dem seine Frau im Begriff war, eine Notentbindung durchzumachen. Um seinen Stützpunkt zu verlassen, musste Brooks bis zum nächsten Morgen warten und aufbrechen, während Haley bereits in den Wehen lag.
Als klar wurde, dass er es nicht rechtzeitig schaffen würde, kontaktierte ihn seine im Kreissaal anwesende Mutter per Videoanruf, damit er zumindest auf dem Bildschirm das große Ereignis miterleben könnte. Es war im Kreissaal nicht erlaubt zu filmen, aber sie versuchte, diskret zu sein. Brooks wartete in Dallas darauf, seinen zweiten Flug zu nehmen, doch diese Pause zwischen zwei Flügen ermöglichte es ihm schließlich, von weitem die Geburt mit anzusehen. Der Moment des Boardings war nämlich entscheidend: „Steigen Sie nicht ins Flugzeug! Sie ist da! Sie ist da!“, rief der Arzt im Kreissaal. An diesem Punkt zeigte sich der gesamte Flughafen solidarisch mit dem frischgebackenen Vater, und das Personal verspätete den Flugstart, damit er bis zum Schluss die Geburt seiner Tochter miterleben konnte.
„Ich war so wütend über die Flugverspätung, bis ich meine Tochter auf die Welt kommen sah, denn wenn ich im Flugzeug gewesen wäre, hätte ich diesen Moment verpasst“, erzählte Brooks. „Als ich meine Tochter sah, war ich gerührt, sie ist meine Erstgeborene, und es hat mir einfach das Herz mit Freude gefüllt, sie war perfekt.“
Ein paar Stunden später schaffte es Brooks ins Krankenhaus und konnte seine kleine Millie in die Arme nehmen. Er konnte nach drei Monaten endlich wieder seine Frau sehen und genoss vier Tage Urlaub mit seiner neuen Familie, bevor er erneut aufbrechen musste.
https://edition.cnn.com/2018/05/08/us/soldier-facetime-baby-delivery-airport-trnd/index.html