Nach der Erniedrigung im Flughafen fordert diese Mutter, dass es bessere Aufklärung über das Stillen geben soll

von Aya

22 Mai 2022

Nach der Erniedrigung im Flughafen fordert diese Mutter, dass es bessere Aufklärung über das Stillen geben soll
Advertisement

Nach der Schwangerschaft und der Geburt eines Kindes beginnt die Phase des Stillens. Eine besondere Phase für jede Mutter, nicht nur wegen der Dinge, die körperlich damit einhergehen, sondern auch wegen all der Kritik, der Frauen oft ausgesetzt sind. Nicht alle akzeptieren es nämlich, eine Mutter in der Öffentlichkeit ihr Kind stillen zu sehen, und oft hört man von unerfreulichen Vorfällen, die dieses Thema betreffen.

Das weiß die Protagonistin dieser Geschichte genau. Emily Calandrelli ist Luftfahrtingenieurin, Fernsehmoderatorin und Mutter zweier Kinder, die vor einigen Tagen im Zentrum eines Zwischenfalls stand, der gerade das Thema Stillen betraf. Sehen wir uns an, was passiert ist.

via Twitter/ Emily Calandrelli

Emily hat ihr zweites Kind vor etwa zehn Wochen bekommen, und nach dieser Zeit des Mutterschutzes kehrte sie in ihren Beruf zurück und unternahm ihre erste Dienstreise nach der Geburt. Dafür musste sie in ein Flugzeug steigen.

Was geschah? Da sie ihr Baby nicht dabei hatte, musste sie sich mit einer Milchpumpe um ihre tägliche Muttermilchproduktion kümmern. Um sie nicht wegzuwerfen, hatte sie daran gedacht, alles Nötige bei sich zu tragen, um sie aufzubewahren, zwei Beutel mit Gefriergel eingeschlossen, um die Milch frisch zu halten. Bei der Kontrolle im Flughafen lief etwas jedoch nicht so, wie es sollte.

Zwei Beamte der TSA (Transportation Security Administration = Transportsicherheitsbehörde) hielten sie auf und fragten sie, wofür sie diese beiden Eisbeutel bei sich hatte. Emily erklärte ihnen, dass das Eis dazu nötig war, während der Reise ihre Milch zu konservieren. Weil einer der Beutel gefroren war und der andere nicht, da sie ihn erst später brauchen würde, hörten die Beamten nicht auf Vernunft und sagten ihr, sie solle sich ihrer entledigen.

Advertisement

„Sie sagten mir, dass ich sie nicht mitnehmen könne, weil sie nicht fest, sondern flüssig sind“, erzählte sie auf sozialen Netzwerken. „Ich bat darum, mit ihrem Vorgesetzten zu sprechen. Er wurde sofort gerufen und sagte mir dasselbe wie die anderen. Mehrmals fragten sie mich, wo mein Baby sei, und als ich deutlich machte, dass ich allein reiste, sagten sie, dass es kein Problem wäre, wenn ich mein Baby bei mir hätte. Denn warum sollte ich Muttermilch dabeihaben, wenn mein Baby nicht bei mir ist?“

Emily bat darum, mit einer weiblichen Beamtin zu sprechen, aber das wurde ihr verwehrt, und sie musste drei Männern alles über das Konservieren von Milch erzählen. „Ich sagte ihnen, dass es ungesund ist, die normale Produktion von Muttermilch aufzuhalten, und es war alles sehr peinlich. Ich hatte auch meinen ersten Tweet über die Angelegenheit gelöscht, aber dann habe ich beschlossen, alles öffentlich zu machen.“

Tatsächlich ist es unerhört, dass immer noch solche Dinge im Zusammenhang mit stillenden Müttern geschehen und dass eine Frau nicht das Recht hat, das zu tun, was sie für ihren Körper, für ihr Kind und für ihrer beider Gesundheit für richtig hält. Die Beamten begriffen trotz allem nicht die Wichtigkeit dessen, die Milch aus den Brüsten zu pumpen, auch in Bezug auf körperliches Wohlergehen. Sie zwangen Emily letztendlich dazu, die Eisbeutel abzugeben.

Während das Problem anfangs nur die Unmöglichkeit zu betreffen schien, Eisbeutel im flüssigen Zustand in ein Flugzeug mitzunehmen, ist Emily klar geworden, dass mehr dahintersteckte. Allem voran trat aus darauffolgenden Nachforschungen hervor, dass es erlaubt ist, ungefrorene Eisbeutel mitzunehmen, wenn sie für die eigene Gesundheit nötig sind. „Aber agesehen davon“, fuhr Emily fort, ist das, was mich erschüttert, die Ignoranz in Bezug auf das Thema Stillen. Es gibt zu viele Menschen, die diese Praxis heutzutage noch als Störung betrachten, etwas, das versteckt werden muss, aber dem ist nicht so.“

Viele andere Mütter erzählten in den Kommentaren von Emilys Post von ebenso negativen Erfahrungen, die sie besonders im Flughafen erlebt haben. Wenn die Beamten, um die es geht, mehr über das Thema wüssten, würde keine Situationen wie die soeben beschrieben entstehen.

Es würde wirklich wenig genügen, um zu bilden, zu informieren und solche Szenen zu vermeiden, die, dessen sind wir uns sicher, für betroffene Frauen alles anderes als angenehm sind, meint ihr nicht?

Advertisement