Mit 73 Jahren arbeitet sie acht Stunden am Tag als private Fahrerin: „Ich liebe es zu reisen, für mich ist Fahren therapeutisch“
Wer hat gesagt, dass das dritte Alter das Ende jedes Traums oder Ziels ist, den bzw. das man im Leben verwirklichen will? Viele Menschen, die alt werden, stellen ihre Schubladenträume beiseite, sie genießen nach Jahren der Arbeit und der Opfer, um eine Familie zu gründen und sich, den eigenen Kindern und Enkeln eine Zukunft zu sichern, ihren verdienten Ruhestand; aber den meisten von ihnen ist vielleicht nicht bewusst, dass das dritte Alter zu erreichen auch bedeutet, mehr Zeit für sich und das zu haben, was ihnen gefällt. Wie es diese 73-jährige Brasilianerin getan hat und noch tut, die in ihrem Alter noch keineswegs in Rente gehen will!
via G1 Globo
Maria Albina Oliveira da Cruz/Facebook
Sie heißt Maria Albina Oliveira da Cruz, lebt in Santos in der Nähe von São Paulo in Brasilien, ist vor Kurzem 73 Jahre alt geworden und hat in der Zeit eine wirklich vielköpfige Familie um sich versammelt: Sie hat drei Kinder, sieben Enkel und einen noch ungeborenen Urenkel. Als sie jünger war, arbeitete sie als Immobilienmaklerin und dann als Schneiderin, doch das, was sie stets mehr als alles andere auf der Welt geliebt hatte, war es zu fahren, zu reisen, an immer unterschiedliche Orte zu gehen.
Wie sie selbst sagte, fährt sie immerhin seit ihrem 20. Lebensjahr regelmäßig Auto, aber erst seit sechs Jahren tut sie es offiziell und vor allem gegen Entgelt. Ja, Maria Albina ist jetzt nämlich zu einer kleinen Berühmtheit in ihrer Gemeinde geworden, in der sie als „Uber-Oma“ bekannt ist.
Denn Maria Albina liebt es, zu fahren und von einem Ort zum nächsten zu gelangen, und als sie von der App Uber erfuhr, mit der man private Fahrten buchen kann, dachte sie nicht zweimal nach und beschloss, sich wieder ins Spiel zu bringen: „Es ist nicht das Geld, das mich interessiert. Wenn es anfängt, dunkel zu werden, höre ich auf; wenn ich nämlich zu viel nachts fahre, kriege ich Angst. Mir gefällt es, tagsüber zu fahren. Ich liebe es, mit immer neuen Passagieren hierhin und dorthin zu fahren. Wenn sie mich fragen, warum ich in diesem Alter arbeite, antworte ich, dass es eine Entschuldigung ist, um herumzukommen. Das Erste, wonach ich gefragt werde, ist mein Alter, aber für mich ist Fahren eine Therapie.“
Ein neuer Job, der Marina Albina gewiss sehr wichtig zu sein schein, die sagte, dass es ihr sonntags und an Feier- oder Ruhetagen derart fehlt, als Uber-Fahrerin am Steuer zu sitzen, dass sie es nicht erwarten kann, dass wieder ein Montag oder Werktag kommt, damit sie aufs Neue in ihr Auto steigen und Menschen von einem Ort zum nächsten transportieren kann, für etwa sieben bis acht Stunden am Tag.
Maria erzählte: „Es ist etwas, das mich sehr glücklich macht. Wenn ich an einem Tag nicht arbeite, fehlt es mir. Sonntags kommen meine Enkel und fragen mich, ob ich arbeiten gehe, sie sagen mir, ich soll mich ausruhen, aber ich sage ihnen, dass es mir gefällt. Wozu soll ich mich ausruhen? Ich möchte auf die Straße gehen, meine Arbeit ist die Straße!“
Was für eine flotte Oma!