Portugal verabschiedet ein Gesetz, das es Chefs verbietet, ihre Angestellten außerhalb der Arbeitszeit zu kontaktieren

von Aya

29 November 2021

Portugal verabschiedet ein Gesetz, das es Chefs verbietet, ihre Angestellten außerhalb der Arbeitszeit zu kontaktieren
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Mit dem Anbruch der Pandemie hat sich für Abermillionen von Menschen vieles im alltäglichen Leben verändert. In den letzten Monaten haben wir aus Angst vor Ansteckung mehr Zeit zu Hause verbracht, und dasselbe kann man über einige Berufe sagen. Wer vorher besonders früh aufwachte, um sich ins Büro zu begeben und vor dem Computer zu arbeiten, ist jetzt dazu „gezwungen“, das direkt von zu Hause aus zu tun. Ein Vorteil, der eine größere Flexibilität der Arbeitsstunden zulässt; ein Nachteil, was die Führung des Privatlebens betrifft …

via Daily Mail UK

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Von zu Hause aus zu arbeiten oder, wie man jetzt sagt, „smart working“ zu betreiben kann langfristig tatsächlich negative Auswirkungen auf unsere Freiräume und die Freizeit haben, die wir nach dem Feierabend nutzen wollen. Wenn man zuvor nach Hause zurückehrte, weil der Arbeitstag endlich vorbei war, ist jetzt das eigene Zuhause Schauplatz unserer Arbeit vor dem Computer. Aus diesem Grund sind Fälle, in denen einige Chefs ihre Angestellten mit zusätzlichen Aufgaben und auch Überstunden außerhalb des Vertrags „stören“ können, nicht selten. All das kann eine echte Unannehmlichkeit für zu Hause Arbeitende werden, die dazu gezwungen sind, ihre Chefs zufriedenzustellen und zusätzliche Arbeitsstunden einzulegen, weil „ohnehin alle zu Hause sind“. Aber in Portugal gilt das nicht mehr.

Ein Gesetzesentwurf, dem diese europäische Nation zugestimmt hat, verbietet grundsätzlich SMS, Anrufe und weitere Nachrichten an Angestellte außerhalb der festgelegten Arbeitszeiten und am Wochenende. Das hat die Ministerin für Arbeit und Soziale Sicherheit, Ana Mendes Godinho, verkündet, die sagte: „Telearbeit kann nur ein großer Wendepunkt sein, wenn wir sämtliche Vorteile daraus ziehen und die Nachteile für alle reduzieren.“

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Mit diesem sehr drastischen Gesetz werden Eigentümer von Firmen mit mehr als zehn Angestellten, von denen einige außerhalb des Büros arbeiten, diese nicht mehr in nicht im Vertrag festgelegten Zeiten kontaktieren dürfen. Also lebt Wohl, E-Mails, Textnachrichten und SMS außerhalb der Arbeitszeiten, für die gelten nun teure Sanktionen. Doch Portugal hört hier noch nicht auf.

Das europäische Land verkündete auch, dass Unternehmen und Betriebe mit von zu Hause aus arbeitenden Angestellten ebenso zu den Kosten beitragen werden müssen, die sich bei Letzteren zu Hause erhöhen, wie zum Beispiel Strom- Internet- und Telefonrechnungen; alles Kosten, die eigentlich nicht länger substantiell auf den Unternehmen lasten, wenn ihre Angestellten nicht mehr im Büro sind. Was Eltern betrifft, die jetzt von zu Hause aus arbeiten, werden sie zudem von jetzt an das Recht haben, außerhalb des Büros zu arbeiten, bis ihre Kinder acht Jahre alt geworden sind, ohne die Angelegenheit vorher mit ihren Chefs absprechen zu müssen.

Ein gerechtes Gesetz in Zeiten der Pandemie? Was haltet ihr davon?

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