Warum müssen wir auch dann mit einer Decke auf uns schlafen, wenn es heiß ist?

von Aya

06 Juli 2021

Warum müssen wir auch dann mit einer Decke auf uns schlafen, wenn es heiß ist?
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Es wird auch euch in den heißesten Nächten des Sommers passiert sein, dass ihr schwitzt, euch aber zugleich nicht wirklich wohl damit fühlt, ohne eine Decke oder ein leichtes Laken auf eurem Bett zu schlafen: Warum müssen wir uns trotz der Hitze und der Schwüle instinktiv in der Nacht bedeckt fühlen, auch wenn wir die Decke wegen der hohen Temperaturen nicht bräuchten? Tatsächlich gibt es für dieses Bedürfnis, das geläufiger zu sein scheint, als man denkt, eine perfekte wissenschaftliche Erklärung …

via CTV News

Giulia Mulè/Flickr

Giulia Mulè/Flickr

Die erste Erklärung ist rein physiologisch. Wir Menschen sind Lebewesen mit einer „warmen“ internen Temperatur, und das, was unser Organismus das ganze Jahr über tut, ist es, den Unterschied zwischen interner und externer Temperatur zu regulieren. Sehr banal ausgedrückt: Wenn es draußen kalt ist, neigen wir dazu, uns zu bedecken; wenn es draußen warm ist, bedecken wir uns nicht. Aber unabhängig von der Außentemperatur ist die Schlafphase anders: In dieser für unseren Organismus so wichtigen Zeit neigen wir dazu, „die Kontrolle zu verlieren“, und daher brauchen wir externe Elemente, die uns dabei helfen, die interne Temperatur, die für uns auf natürliche Weise notwendig ist, auszubalancieren und aufrechtzuerhalten: Hier kommen also Decken ins Spiel.

Aber es gibt auch psychologische Faktoren, die ausgelöst werden, sobald wir schlafen gehen, ob es draußen heiß oder kalt ist. Beispielsweise sind wir seit unserer Kindheit daran gewöhnt, mit mindestens einer Lage über unserem Körper zu schlafen, deshalb ist diese Handlung mit der Zeit sowohl Gewohnheit als auch mechanisch geworden. Eine Routine, die uns mit der Decke auf unserem Körper insgesamt signalisiert: „Es ist Schlafenszeit“.

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Pxhere

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Die Decke oder das Laken sind zudem externe Faktoren, die für die Ausschüttung von Serotonin sorgen, einem für die Stimmungsregelung extrem wichtigen Hormon. Für gewöhnlich steigt das Niveau an guter Laune und Fröhlichkeit, wenn diese Substanz von unserem Körper ausgeschüttet wird; und vielleicht ist das auch der Grund, auch dem wir es vorziehen, auch dann, wenn es heiß ist, mit einer Decke in unserer Reichweite zu schlafen: Wenn wir Angst haben oder gestresst sind, haben wir alle ein wenig Mühe einzuschlafen, so hilft uns die quasi „schützende“ Funktion des Lakens dabei, diese psychologische Empfindung von uns zu schieben und uns entspannter zu fühlen.

Lisa Dusseault/Flickr

Lisa Dusseault/Flickr

Da wir immer noch von Schutz sprechen, besteht die Funktion der Decke schließlich auch in dem, was uns begleitet, seit wir Kinder waren und eine Urangst vor der Dunkelheit hatten. Gegen dieses „unsichtbare Monster“ war die Decke nachts der einzige und wirksamste Schutz und Schild vor dieser so tiefgehenden Angst. Die Jahre vergehen, von der Kindheit geht man allzu früh ins Erwachsenenalter über, aber gewisse Gewohnheiten sind so tief in uns verwurzelt, dass wir nicht anders können, als sie jede Nacht einzuhalten. Bei Hitze und bei Kälte.

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