Eine ganze Kleinstadt hilft einem allein zurückgebliebenen Storch-„Papa“, seine Kleinen zu ernähren
Storche sind unverwechselbare Zugvögel, die mit weißem und schwarzem Gefieder und einem charakteristischen langgestreckten Schnabel ausgestattet sind. Diese schönen und sonderbaren Vögel sind monogam, das bedeutet, dass sie, sobald sie eine Lebensgefährtin oder einen Lebensgefährten gefunden haben, für den Rest ihrer Tage treu bleiben. Sie lieben es, ihre Nester in bedeutenden Höhen zu bauen, wie zum Beispiel auf den Schornsteinen von Häusern oder auf besonders großen Bäumen. Sowohl das Männchen als auch das Weibchen tragen bei Störchen zum Schlüpfen und zur Aufzucht der Kleinen bei, die nach etwas 70 Tagen lernen zu fliegen. Aber was passiert, wenn einer von beiden stirbt? In dem Örtchen Mladé Buky in Tschechien blieb ein männliches Storchexemplar plötzlich allein damit zurück, sich mit nicht wenigen Schwierigkeiten um seine vier Jungen zu kümmern. Das gesamte Städtchen beschloss jedoch, erschüttert vom Vorfall, einzugreifen, um diesen „Single“-Storch-Papa zu unterstützen.
Die Bewohner von Mladé Buky wussten, dass das Männchen es allein nicht schaffen würde, sich um seine Kleinen zu kümmern, und so haben sie, statt das Nest umzupositionieren, beschlossen, sich seiner Sache anzunehmen. Leider hatte die Mutter der kleinen Störche einen Unfall mit einem Hochspannungsmast und starb. Alle hatten ihre Präsenz ins Herz geschlossen, und ihr Nest war für das Städtchen zu einem Symbol geworden. Nach der unerfreulichen Nachricht haben die Bewohner von Mladé Buky entschieden, eine unaufdringliche Kamera neben dem Nest zu installieren, um den Gesundheitszustand der Kleinen zu überwachen.
Zwei Personen nahmen es auf sich, mindestens drei Mal am Tag zum Nest hochzusteigen, um den Kleinen Futter und sauberes Stroh zu bringen. Diese „menschlichen Eltern“ vergewissern sich, dass die Jungen ausreichend Regenwürmer, kleine Fische und andere Arten von Nahrung haben. Sie wissen gut, dass das Männchen sich allein nicht um alles kümmern könnte, da es riskieren würde, das Nest zu viele Stunden am Tag unbeaufsichtigt zurückzulassen. Als würde das nicht reichen, hat das Städtchen auch online ein kleines Fundraising gestartet, an dem sich tausende Nutzer aus aller Welt beteiligt haben. Dank der in der Nähe des Nests aufgestellten Webcam kann nämlich jeder „den Abenteuern“ dieser kleinen Storche folgen.
Tatsächlich lief das Fundraising zu gut, denn es wurden etwa 11.000 Euro gesammelt! Um ehrlich zu sein, haben die Menschen, die sich täglich um diesen Storch-Papa kümmern, gesagt, dass eine solche Summe wirklich zu viel ist, um eine Familie Störche zu versorgen, und dass sie einen Teil davon anderen Freiwilligenverbänden übertragen werden, die sich mit der Pflege von Vögeln beschäftigen.
Vorerst bleibt nichts anderes übrig, als darauf zu warten, dass die Kleinen anfangen zu fliegen!