Er rettete ein sechs Monate altes Mädchen vor einem Terroranschlag: Fast 20 Jahre später taucht er bei ihrer Abschlussfeier auf
Die Geschehnisse in Beslan, einer Stadt in Nordossetien, einer autonomen Republik in der Kaukasus-Region innerhalb der Russischen Föderation, lassen die Eltern und Verwandten der Opfer immer noch vor Wut kochen und weinen. Der Opfer eines schrecklichen Terroranschlags in einer Schule im inzwischen fernen 2004. In Osteuropa erinnern sich alle an dieses tragische Ereignis, das eine Gruppe von 32 Terroristen im Mittelpunkt hatte, tschetschenische und inguschetische Separatisten, die zwischen dem 1. und 3. September 2004 die Schule Nr. 1 in Beslan besetzten und Hunderte Geiseln darin festhielten. Es gab mindestens 300 Opfer, darunter viele Kinder – eines der schwärzesten Kapitel der zeitgenössischen Geschichte, über das man vielleicht zu wenig spricht. In einem so tragischen Ereignis können wir allerdings noch einen kleinen Lichtblick der Hoffnung finden: Ein Mädchen, das damals erst sechs Monate alt war, wurde von einem Soldaten der russischen Spezialeinheit gerettet, und heute, fast 20 Jahre nach dem Blutbad, hat sie glücklich ihren Abschluss gemacht.
Nach dem Massaker von Beslan begannen alle wichtigeren internationalen Zeitungen, das Bild eines Soldaten zu veröffentlichen, der ein sechs Monate altes Mädchen im Arm hielt. Zu der Zeit kannte niemand den Namen des Mannes oder des Mädchens, aber das Foto wurde ein tragisches Symbol, das für immer an jene schrecklichen Ereignisse gebunden war. Heute kennen wir die Namen genau: Er, Elbrus Gogichayev, war ein Soldat der russischen Sonderstreitkräfte, während die Kleide Alyona Tsekayeva heißt. Der Mann trug das Mädchen in Sicherheit, und heute ist er gerade wegen jener Rettung glücklich darüber, dem Tag ihrer Abschlussfeier beizuwohnen. Um ehrlich zu sein, blieb Elbrus nach jenem tragischen Tag in Kontakt mit der Familie des Mädchens, um zu erfahren, wie es ihr ging und wie es um ihre Noten stand. Er hat sich nie ein großes Event entgehen lassen, und daher ist er auch am Tag ihrer Abschlussfeier erschienen.
An jenem Tag brachte Elbrus das Mädchen in das Gebäude der Bezirksverwaltung, in der Hoffnung, dass sich ihre Eltern dort befanden. Das Mädchen weinte in der ganzen Zeit, die sie in seinen Armen verbrachte, kein einziges Mal, aber als Elbrus sie absetzte, begann sie zu weinen. Nachdem er erfahren hatte, dass die Mutter des Mädchens bei dem Anschlag gestorben war, erbot er sich, sie zu adoptieren und in seiner Familie aufzunehmen, als wäre sie seine Tochter. Wenig später fand er jedoch heraus, dass das Mädchen noch einen Vater hatte. Von da an telefonierte Elbrus sehr oft mit Alyonas Familie, um wissen, wie es ihr ging.
Die beiden sind sich 2014 erneut zum ersten Mal begegnet: zehn Jahre nach der entsetzlichen Tragödie. Heute, viele Jahre später, hat Alyona ihren Abschluss gemacht, und ihr Retter war abermals mit ihr dort, bereit dazu, einen weiteren wichtigen Moment ihres Lebens zu zelebrieren.
Eine unglaubliche Geschichte, nicht wahr?