„Ich war nicht bereit“: Eine berufstätige Mutter erklärt unter Tränen, warum 12 Wochen Mutterschutz nicht ausreichen
Ein Kind zu haben ist kein Spaziergang, und nach der Geburt besteht für die Frau die körperliche Notwendigkeit, sich über einen gewissen Zeitraum auszuruhen. Sich ausruhen, aber sich um ein Kind kümmern zu müssen, scheinen zwei zutiefst gegensätzliche Tätigkeiten zu sein, was in diesem Fall allerdings unvermeidlich ist. Außerdem muss eine neue Mutter auch den Moment bedenken, in dem sie an ihren Arbeitsplatz wird zurückkehren müssen, wenn es sich um eine berufstätige handelt. Heutzutage gibt es zahlreiche Frauen, die beschließen, ein Kind zu bekommen, obwohl sie arbeiten – eine eher normale und nachvollziehbare Entscheidung. Zugleich sind viele Arbeitgeber jedoch nicht immer derselben Ansicht. Wenn wir die Ungerechtigkeiten weglassen, die konstant Arbeitsumfelder durchdringen, insbesondere gegenüber schwangeren Frauen, müssen wir die Tatsache anerkennen, dass Letztere „immer“ das Recht haben, in den Mutterschutz zu gehen und daher der Arbeit für eine gewisse Anzahl an Tagen fernzubleiben, die dennoch bezahlt sind. Aber funktioniert es wirklich in jedem Teil der Welt so?
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Rachel Larsen ist eine junge berufstätige Frau und Mutter zweier Kinder. Als sie ihre zweite Tochter zur Welt brachte, hatte sie das Recht auf 12 Wochen Mutterschaftsurlaub, genau wie von den amerikanischen Gesetzen vorgesehen. Sie wollte mit dem Internet teilen, wie vollkommen unzulänglich der Zeitraum des Mutterschaftsurlaubs für das Ausmaß der Aufmerksamkeit und der Arbeit ist, denen ein Elternteil, besonders die Mutter, in den ersten Lebensmonaten eines Kindes entgegentreten muss. Rachel hat ein Foto von sich selbst in Tränen aufgelöst veröffentlicht: Es war ihr erster Tag zurück auf der Arbeit. Sie weiß, dass sie privilegiert ist, und unterstreicht die Tatsache, dass sie ihren Job liebt, aber alle positiven Faktoren, derer sie sich sehr gut bewusst ist, genügen nicht, um die starke emotionale Instabilität zu kompensieren, die sie darüber empfand, zur Arbeit zurückkehren zu müssen, als ihre Tochter kaum drei Monate alt war.
„In jener Nacht bin ich fünfmal aufgewacht, um meine Tochter zu stillen“, erinnerte sich Rachel, die vier Jahre langer Reflexion benötigte, bevor sie das Foto veröffentlichte und ihre traumatische Erfahrung teilte.
Rachel sagt, dass sie so viel Zeit brauchte, um diese Gedanken zu teilen, weil sie sehr gut weiß, dass die Antwort vieler Menschen gegenüber ihrem ausdrücklichen Wunsch, eine unbeschwerte Mutter und zugleich eine Frau mit Karriere zu sein, extrem kritisch sein würde. „Der Druck auf den Frauen ist größer, und das kann man auch allein an den rüpelhaften Kommentaren merken, die man bekommt“, sagte Larsen. Sie erhielt nämlich alle möglichen und vorstellbaren Arten von Reaktion auf ihr Geständnis, von denen viele glücklicherweise Unterstützung und Verständnis ausdrückten. Andere dagegen strebten danach, Polemiken hochzuwirbeln: „Du hättest es dir überlegen sollen, bevor du Kinder bekommen hast!“
In Amerika sieht die Gesetzgebung vor, dass eine Mutter sich vom Moment der Geburt an 12 Wochen Pause vom Job nehmen kann. Jedes Land handhabt diesen Aspekt der Arbeitsrechte auf andere Weise, mit mehr oder weniger angemessenen Maßnahmen. Unter Rachels Post sind viele Nachrichten von Müttern aus aller Welt aufgetaucht. Viele haben die Tatsache bestätigt, dass 12 Wochen zu wenig sind, um sich einzurichten. Laut einem Bericht der Unicef von 2019, der analysiert hat, welche die reichsten Länder sind, die gegenüber Familien auf die angemessenste Weise agieren, stand Estland an der Spitze: Dort sind für neue Mütter über 80 Wochen Mutterschaftsurlaub bei vollem Gehalt vorgesehen. Was haltet ihr davon?