Sie fordert ihren Exmann dazu auf, ihr 7.700 $ für die Hausarbeiten zu zahlen, zu denen er nichts beigetragen hat: Das Gericht billigt es
Wenn man uns diese Geschichte mündlich erzählt hätte, hätten wie sie nicht geglaubt und sie einfach als Frucht von Gerede und einer Prise Fantasie abgestempelt. Wie würdet ihr reagieren, wenn wir euch verraten würden, dass in China ein Mann seiner Exfrau mehr als 7000 Dollar für alle Hausarbeiten zahlen musste, die sie in den fünf Jahren ihrer Ehe erledigt hatte? Etwas Absurdes, das dank eines definitiv historischen Urteils Realität geworden ist.
via The Independent
Ein Scheidungsgericht mit Sitz in Peking hat eine der unglaublichen vom neuen Zivilgesetzbuch vorgesehenen Regelungen umgesetzt, das im Januar 2021 in China verabschiedet wurde: Das neue Gesetzbuch sieht die Berechtigung eines Ehepartners vor, während des Scheidungsprozesses vom eigenen Partner Schadensersatz zu verlangen, wenn Ersterer größere häusliche Verantwortungen hatte, die Erziehung des Kindes und die Pflege älterer Verwandter inbegriffen. Eine Klausel, die gut zum Fall dieses Paares passt.
Er heißt Chen, sie Wang, und sie haben 20015 geheiratet. Schon vor der Unterzeichnung der Scheidungspapiere lebte das Kind bei der Mutter, und der Vater war ausgezogen. Erst 2020 bat Chen seine Frau formell um die Scheidung, aber Letztere überraschte ihn mit einem vollkommen unerwarteten Manöver …
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Wang verlangte eine Teilung der Güter, die sie und ihr Exmann teilten, und einen beachtlichen Schadensersatz auf Basis der Tatsache, dass ihr Ehemann in der Zeit, in der sie unter demselben Dach gewohnt hatten, keine häusliche Verantwortung übernommen oder minimal mit dem kleinen Sohn geholfen hatt. Aus diesem Grund legte das Gericht von Fangshan fest, dass Chen seiner Frau circa 300 Dollar monatlich an Unterhalt und eine einmalige Zahlung in Höhe von 7.700 Dollar für die Hausarbeiten überweisen sollte, die seine Frau ohne seine Unterstützung oder konkrete Hilfe erledigt hatte.
Ein historisches Urteil, das das chinesische Gericht von Peking da verabschiedet hat, das einen darüber nachdenken lässt, wie viel Ungleichheit an Würde und Arbeitsteilung es zwischen der von einem Mann erledigten Arbeit und der von einer Frau erledigten Arbeit noch gibt. Ein Urteil, das für viele Diskussionen gesorgt hat, das aber ein Anfangspunkt in Richtung einer seit langer, zu langer Zeit erhofften Geschlechtergleichheit sein könnte.