Lehrerin kümmert sich um das neugeborene Brüderchen eines ihrer Schüler: Im Haus des Jungen haben alle Covid
Wenn die Situation sich zuspitzt und der Moment der Not sich bemerkbar macht, ist der Mensch zu außergewöhnlichen Taten der Freundlichkeit und der Solidarität in der Lage, die jeden Zweifel an der Tendenz zur Gleichgültigkeit und Boshaftigkeit hinwegfegen, die diese verrückte Welt, in der wir leben, ergriffen zu haben scheint. Zu Beispiel hätte der Ausbruch der globalen Covid-19-Pandemie die Menschen noch mehr voneinander entfernen können, doch in einer so komplizierten, unerwarteten und einzigartigen Zeit wie dieser haben uns einige Gesten der Empathie und Solidarität wirklich das Herz erwärmt …
via ABC 7 News
Lernt Luciana Lia kennen, eine Lehrerin für Englisch als Zweitsprache in der Hart Magnet Elementary School von Stamford in Connecticut; Luciana hat sich eine Zeit lang um das neugeborene Kind der vor Kurzem aus Guatemala in die USA gezogenen Familie von Junior gekümmert, einem Schüler in ihrem Englischkurs; sobald Zully, Juniors Mutter, die an Covid erkrankt war, kurz vor einem Kaiserschnitt stand, wusste sie nicht so recht, wie sie vorgehen sollte, um sich mit dem Krankenhauspersonal verständigen und ihren Mann und Sohn auf dem Laufenden halten zu können.
Aus diesem Grund rief Zully, die niemanden anderen darum bitten konnte, die Englischlehrerin ihres Sohnes an, mit der Bitte, telefonisch zwischen ihr, den Ärzten und ihrem Mann zu Hause zu vermitteln.
Natürlich konnte Luciana angesichts dieser Situation eines großen familiären und auch gesundheitlichen Notstandes nicht Nein sagen, und als dann noch Junior und sein Vater an Covid erkrankten, nachdem Juniors Mutter infolge von Komplikationen beim Kaiserschnitt ins Koma fiel, bot sie an, sich ein paar Wochen lang um das Neugeborene zu kümmern, um zu verhindern, dass es sich zu Hause ansteckte. Juniors Vater beschloss, ihr zu vertrauen, und nahm das Angebot dankend an, sodass sie den Kleinen heiter in ihrem Haus empfing; damit das Baby jeden Tag Kontakt zu seinen Familienmitgliedern in Quarantäne hatte und sie sich wenigstens aus der Distanz sehen konnten, als wären sie alle beisammen, organisierte Luciana regelmäßige Videoanrufe.
Zullys Worte waren wirklich bewegend, als sie nach ihrem Koma erfuhr, dass die großzügige Englischlehrerin sich momentan um das Neugeborene kümmerte: „Diese Geste ist etwas, das keiner sich vorstellte. Die essentiellen Arbeiter gehen jeden Tag aus dem Haus, wir dagegen sind alle zu Hause, arbeiten und versuchen diese neue Normalität zu verstehen, die uns alle überraschend getroffen hat. Aber dieser Akt der Selbstlosigkeit vonseiten der Englischlehrerin meines Sohnes erinnert uns daran, dass unsere Menschlichkeit uns alle essentiell macht … den einen für den anderen.“
Berührende und sehr ergreifende Worte, die uns ein weiteres Mal zeigen, dass wir im Moment der Not und der Notwendigkeit von gegenseitiger Solidarität zu außerordentlichen Gesten der Großzügigkeit fähig sind. Unser Respekt und unsere tiefe Bewunderung gehen an Luciana Lia, eine Lehrerin mit einem Herzen aus Gold, von der wir uns alle inspirieren lassen sollten!