Er findet an seiner Wohnungstür eine Beschwerde, weil sein Baby nachts schreit. "Für deine Kinder hast du die Verantwortung"
Eltern wissen genau, was es bedeutet kleine Kinder zu haben. Egal wie viel Zeit vergeht, die Erinnerungen an die schlaflosen Nächte sind bleibend. Manchmal dauert diese Phase länger, manchmal kürzer, aber auf jeden Fall gehören sie zur Entwicklung des Kindes dazu. Es ist also ganz normal. Komplizierter wird es, wenn das Geschrei nicht nur Mama und Papa wach hält, sondern auch die Nachbarn. Die Familie des Kindes kann dagegen wenig machen, aber auch die Nachbarn haben ein Recht auf ihren Schlaf. Wer ist dann im Recht?
Genau die oben beschriebene Situation hat Nacho Duque erlebt. Er hat ein wenige Monate altes Baby, das vor allem nachts nicht schlafen will. Ein Bewohner des Hauses schrieb ihm aufgebracht eine Nachricht und hinterließ sie an seiner Wohnungstür. Auf dem Zettel steht mehr oder weniger:
"Wenn ihr mich noch einmal aufweckt, zeige ich das bei der Kommune an. Stellt sicher, dass ich nachts oder früh morgens nicht mehr gestört werde. Und denkt daran, dass ihr nicht die einzigen seid, die hier wohnen."
Nacho hatte schon zuvor ähnliche Warnungen erhalten, die ziemlich bedrohlich klangen. Da er wusste, wer sie schrieb, hatte er bereits versucht, mit der betreffenden Person persönlich oder am Telefon zu sprechen. Aber der Nachbar hatte nie die Tür geöffnet oder die Anrufe angenommen.
Dave Buchwald/Wikimedia - foto di archivio
Nacho antwortete also online auf seinem Twitter-Profil. Das ist seine Antwort:
"Glaub mir, Eltern sind die ersten, die sich wünschen, dass ihre Kinder ruhig die ganze Nacht durchschlafen, aber das funktioniert in der Realität leider nicht immer so. Es tut mir leid, dass das Weinen meiner Tochter deine Träume unterbricht, aber sie ist mit diesem "Produktionsfehler" geboren und hat keinen Knopf, um sie auszuschalten oder leiser zu stellen. Ich gäbe dir recht, wenn sie um 4 Uhr morgens Schlagzeug spielen würde. Aber wenn meine Tochter nachts weint, ist niemand schuld daran. Wenn diese Erfahrung dich noch nicht davon abgebracht hat, Kinder zu wollen, wünsche ich dir, dass du stille Kinder in die Welt setzt. Übrigens, wenn du mir etwas zu sagen hast, würde ich dich bitten, das persönlich zu tun oder die Tür zu öffnen, wenn ich bei dir klopfe. So werde ich nicht mehr gezwungen sein, über die sozialen Medien mit dir zu kommunizieren. Dies gesagt, gute Nacht."
Nachos Tweet wurde über 7000 Mal geteilt. Viele haben sich auf seine Seite gestellt und Solidarität und Verständnis gezeigt. Andere allerdings verteidigen den Nachbarn und erinnern daran, dass man das Recht darauf hat, sich ungestört auszuruhen. Die diplomatischsten unter ihnen haben einfach vorgeschlagen, dass man das Zimmer der Kleinen ja schallisolieren könnte. Wir wissen nicht, wie die Geschichte ausgegangen ist. Aber man sollte in solchen Dingen auf jeden Fall immer einen Kompromiss suchen. Denn die Freiheit eines Individuums hört bekanntlicherweise da auf, wo die eines anderen beginnt.