Tagsüber Maurer, nachts Kurier: Ein alleinerziehender Vater nimmt seinen dreijährigen Sohn mit zur Arbeit, um ihm nah zu sein
Zu arbeiten und gleichzeitig allen Verpflichtungen nachkommen, Versprechen einzuhalten, Beziehungen zu pflegen und in Ruhe zu leben, ist bei Weitem nicht einfach. Eigentlich wissen wir das alle. Denn aus dem ein oder anderen Grund fühlen wir uns oft von den vielen Dingen des Alltags überwältigt. Durch die Corona-Pandemie wurde alles sicherlich noch einmal schlimmer. Viele Menschen verloren in dieser Zeit ihre Arbeit und mussten sich an eine neue Realität gewöhnen.
Auch Single-Eltern, die mit der Erziehung ihrer Kinder und der Verpflichtung, sich und ihren Nachwuchs zu versorgen, klarkommen müssen, wissen das nur zu gut. Der 24-jährige Lin ist einer von ihnen. Und die Geschichte von ihm und seinem dreijährigen Sohn Lele ist wirklich herzergreifend.
via Ophama.com
Lin lebt in Taiwan und hat einen der schlecht bezahlten Berufe mit unmenschlichen Schichten und unter den schwersten Bedingungen, dem immer mehr junge Menschen nachgehen, weil sie nicht arbeitslos sein wollen. Es ist die Rede von den Lieferdienst-Fahrern. Von sechs Uhr abends bis spät in die Nacht, liefert Lin Essen zu anderen Menschen nach Hause, während er tagsüber auf einer Baustelle arbeitet.
Der junge Mann kümmert sich seit der Trennung von seiner Frau um seinen Sohn. Um ihn während der abendlichen Schichten nicht alleine zu lassen und auf ihn aufpassen zu können, bleibt Lin keine andere Lösung, als ihn mit sich auf die Arbeit zu nehmen. So begleitet Lele mit einem kleinen Helm ausgestattet seinen Vater jeden Abend auf dem Roller bei der Auslieferung des Essens. Oft schläft er vor Erschöpfung hinter ihm auf dem Sitz einfach ein.
Lin arbeitet bis zu 14 Stunden am Tag. Wenn er seinen Sohn nicht mitnehmen würde, würde er ihm gar keine Zeit widmen können. Obwohl es nicht gerade unriskant ist, denkt er, dass es sich lohnt, weil er für seinen Kleinen da sein möchte. Die Fotos von Vater und seinem oft schlafenden Sohn machten schnell die Runde durchs Netz und rühren, sorgen und betrüben die Nutzer.
Hoffentlich kann der Kleine bald ruhigere Tage an der Seite seines Vaters verbringen, ohne ihn auf seinen Runden begleiten zu müssen. Wir wünschen dem jungen Vater viel Glück!