Eine ergriffene Krankenschwester erklärt, warum wir freundlicher sein und öfter mal "Ich hab dich lieb" sagen sollten
Vielleicht würden wir all die Maßnahmen und Empfehlungen überhaupt nicht brauchen, wenn wir mit eigenen Augen sehen würden, was Pflegepersonal und Ärzte täglich auf der Intensivstation bei Patienten mit Coronavirus erleben. Diese Krankheit zwingt die Menschen ins Alleinsein, trennt sie von ihren Familien – in Extremfällen für immer. Sie werden ins Krankenhaus eingeliefert und kommen vielleicht nie wieder heraus. Nachdem sich eine Mutter und ihre Tochter tagelang nicht gesehen hatten, konnten sich die Tochter von ihrer Mutter schließlich noch per Videoanruf verabschieden und ihr sagen, dass sie sie lieb hat. Und selbst wenn Ärzte und Pflegepersonal in ihrem Beruf keine Angst haben dürfen, sind auch sie nur Menschen und einige Szene gehen ihnen wirklich ans Herz.
via Facebook / Noemi Bonfiglio
So erschütterte Noemi Bonfiglio, Krankenschwester auf der Intensivstation im Krankenhaus Martini di Torino, die herzzerreißende Szene zwischen einer Mutter, die im Sterben lag, und ihrer Tochter. Es ist sicher nicht die erste solcher Szenen und leider wohl auch nicht die letzte in diesen Tagen – Tage, in denen das schreckliche Virus niemanden zu verschonen scheint. Auf ihrem Facebook-Profil veröffentlichte die Krankenschwester einen langen Post, in dem sie beschreibt, was sie jeden Tag erlebt und mit welchen Emotionen, die kaum in Worte zu fassen sind, sie jeden Tag konfrontiert ist.
Man muss zu Hause bleiben, Geduld haben und in der Hoffnung, dass Ärzte, Pflegepersonal und Experten es schaffen, so viele Leben wie möglich zu retten, darauf warten, dass das Virus seinen Lauf nimmt. Wenn man die Worte dieser Krankenschwester liest, sollte man sich vorstellen, dass die eigene Mutter oder der eigene Vater auf der Intensivstation liegen, während sie euch zum letzten Mal "Ich hab' dich lieb" sagen. Stellt euch vor wie der liebste Mensch, den ihr auf der Welt habt, einsam in einem Krankehausbett stirbt, umgeben nur vom Klinikpersonal, dessen Gesichter kaum zu erkennen sind, weil sie sich mit einer Art Helm gegen Covid-19 schützen. Dann versteht man vielleicht, dass man solche Situationen vermeiden kann, indem man zu Hause bleibt und alle unnötigen Kontakte vermeidet.