Zwingt Kinder nicht dazu, Erwachsene zu küssen: Sie haben das Recht zu entscheiden, auf welche Weise sie sich anderen gegenüber verhalten
Zuneigung sollte immer spontan ausgedrückt werden und nicht durch Konventionen oder Auflagen diktiert werden. Dies gilt umso mehr für Kinder, die nicht über die Filter und konventionelle Strukturen von Erwachsenen verfügen. Sie sollten sich in zwischenmenschlichen Beziehungen autonom verhalten dürfen und selbst entscheiden, wie und wem gegenüber sie sich öffnen.
Psychologen warnen davor, Kinder in die Situation zu bringen sich auch nur im Entferntesten gezwungen zu fühlen, jemanden zu küssen oder Verhaltensweisen anzunehmen, die sie von alleine nicht hätten.
via parents.com
Wie oft bringen Eltern ihre etwas zurückhaltenden Kinder dazu, Verwandte oder Bekannte zu begrüßen, in dem sie Dinge wie "Gib der Tante einen Kuss" oder "Umarme den Opa" sagen?
Es geht nicht nur um Schüchternheit oder mangelnde Geselligkeit, denn in diesem Moment trifft das Kind eine bestimmte Entscheidung, wie es mit Vertrauen und Intimität durch Körperkontakt umgeht. Viele Experten sind der Meinung, dass es die Komfortzone eines Kindes verletzt, wenn es gezwungen wird, Zuneigung zu zeigen, obwohl es nicht das Bedürfnis oder den Wunsch danach hat.
Einige argumentieren, dass die Gewohnheit, diese Art von Verhalten aufzuzwingen, die emotionale Entwicklung des Kindes negativ beeinflussen kann. Ein heranwachsender Mensch ist anfälliger, kann leichter dazu gebracht werden etwas zu tun als ein Erwachsener und ist eher dem Risiko des sexuellen Missbrauchs ausgesetzt.
Dies ist offensichtlich eine Übertreibung, die jedoch den Zweck hat, Erwachsene für die emotionalen Grenzen von Kindern zu sensibilisieren, diese zu respektieren und sie nicht dazu zu zwingen, Dinge gegen ihren Willen zu tun. Denn diese "Zwänge" mögen harmlos erscheinen, können jedoch auch dazu führen, dass Kinder anfangen, Zuneigung vorzutäuschen und so die obskure Fähigkeit erwerben, Gefühle mit anderen zu simulieren.
Um den Kleinen zu helfen, ihren Körper und ihre Gefühle zu schützen und gleichzeitig freundlich anderen gegenüber zu sein, kann man ihnen beispielsweise beibringen, die Hand zu schütteln oder ein "High five" zu geben. Auf diese Weise kann das Kind seinem eigenen Rythmus bezüglich persönlicher Annäherung folgen, ohne unfreundlich auf sein Gegenüber zu wirken.
Die Priorität muss immer das Wohlergehen des Kindes sein. Wir müssen sie deshalb wissen lassen, dass sie niemand berühren darf, wenn es ihnen unangenehm ist. Ein Kind weiß selbst, wann es Köprerkontakt möchte - spontan und zur richtigen Zeit.