Wenn ein Freund dich zu oft enttäuscht, ist es richtig, eure Freundschaft zu überdenken

von philine

14 Februar 2019

Wenn ein Freund dich zu oft enttäuscht, ist es richtig, eure Freundschaft zu überdenken
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Es gibt Leute, die sagen, dass es genauso weh tut, einen Freund zu verlieren wie einen Partner zu verlieren, wenn nicht sogar mehr. Aus psychologischer Sicht ist immer häufiger "das Paar" das Studienobjekt schlechthin aber auch über freundschaftliche Beziehungen gibt es mehrere Thesen, die die Bedeutung von Freundschaft im Leben jedes Einzelnen unterstreichen. In beiden Fällen sind die Reaktionen nach einer Enttäuschung sehr ähnlich aber mit der Zeit lernt man, weiser und weniger emotional zu sein. Die Menschen, die uns nahe stehen oder die sich in unserem Leben bewegen, sind im Wesentlichen die Projektion unserer eigenen Sichtweise, unseres Selbstwertgefühls.

Wir umgeben uns sozusagen mit den Menschen, von denen wir "denken", dass wir sie verdienen. Im Laufe unserer Entwicklung ändern sich auch unsere Partner und Freunde, so wie sich unsere Identität ändert.

Untersuchungen haben gezeigt, dass der Wert von Freunden für Männer und Frauen nahezu identisch ist und dass ihre Anwesenheit für unser körperliches und geistiges Wohlbefinden von grundlegender Bedeutung ist. Angesichts dieser Daten ist klar, dass Freundschaften gepflegt werden sollten, die positive Auswirkungen haben und  - umgekehrt - beendet werden sollten, wenn sie eine Quelle des Leidens sind.

via lamenteesmaravillosa.com

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Es gibt Menschen, die wir schon lange kennen und die uns insgesamt vielleicht mehr Schmerz als Freude bereitet haben. Warum schaffen wir es dann nicht, sie loszuwerden? Dafür gibt es eine Vielzahl an Gründen, aber es hat fast immer mit unserer eigenen Unsicherheit zu tun. Oft ist man überzeugt, dass die Person früher oder später verstehen und sich verändern wird oder man hat große Angst davor, allein zu sein. Tatsächlich sind dies die gleichen Dynamiken wie in toxischen Beziehungen zu einem Partner, nur dass es mit Freunden häufig auch eine lange Geschichte mit gemeinsamen Erinnerungen und Erfahrungen gibt. Das führt dazu, dass wir über Verhaltensweisen hinwegsehen, die wir bei anderen überhaupt nicht tolerieren würden.

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Beziehungen sind keine Einbahnstraßen, sondern brauchen Gleichgewicht und Gegenseitigkeit. Um gute Freunde zu haben, muss man selbst auch ein guter Freund sein, statt nur zu "wollen". Wenn wir heute noch die Menschen kennen würden, mit denen wir aufgewachsen sind, wären sie automatisch unsere Freunde? In der Kindheit und Jugend lebt man ohne Filter und Barrieren, was gut sein kann, da man so Vorurteile vermeidet. Es bedeutet aber auch, weniger selektiv zu sein, eine Haltung, die man sich erst mit dem Erwachsenwerden angewöhnt.

Wenn eine Person uns absichtlich mehrmals inkorrekt under unsensibel behandelt, können wir sie nicht als wahren Freund betrachten. Ein wahrer Freund ist jemand, der uns die Möglichkeit gibt, uns zu entwickeln und der uns immer unterstützt. Das bedeutet nicht, dass er perfekt oder immer mit uns einverstanden sein muss aber wenn er uns Loyalität und Respekt entgegenbringt, dann ist er ein wahrer Freund.

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