Wahre Liebe schmeckt nicht nach Abhängigkeit, sondern nach Freiheit
Jeder hat die Sätze "Ohne dich kann ich nicht leben" oder "Du bist meine bessere Hälfte" schon einmal gesagt. Es ist eine natürliche Manifestation des Gefühls, das wir für unseren Partner empfinden, aber wir müssen darauf achten, dass es sich nicht von einem einfachen Ausdruck der Liebe in eine emotionale Falle verwandelt.
Liebe, wenn sie wahr ist und rein, bedeutet Freiheit. Freiheit, man selbst zu sein und sich zu verändern. Und wenn Liebe auch Opfer zum Wohle anderer beinhaltet, darf dies nicht eine Abhängigkeit werden.
Für einige Menschen bedeuten solche Sätze, dass sie in Abhängigkeit vom anderen nicht in der Lage sind, in ihrem Leben voranzukommen, sondern sich nur auf sich selbst verlassen. Eine Haltung, die Unsicherheit und geringes Selbstwertgefühl verbirgt. Und dann kann die Not leicht mit der Liebe verwechselt werden.
In diesen Fällen wird die intrinsische Beziehung zwischen Liebe und Freiheit noch wichtiger, die in einer gesunden Paarbeziehung nie fehlen sollte, über das tiefe Gefühl hinaus, das uns an den anderen Menschen bindet. Um eine zufriedenstellende Beziehung zu führen, ist es unerlässlich, dass man sich selbst als Individuum ausreicht.
Freiheit in der Liebe bedeutet, das Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen des Paares und den individuellen Bedürfnissen zu finden, ohne diese zu opfern und ohne sich ausschließlich um die des anderen zu kümmern.
Teilen, sich spontan geben, einander respektieren sind alles Eigenschaften, die eine Beziehung voll, reif und stark machen, die den beiden Individuen die Möglichkeit geben, sich als Individuen zu entwickeln und zu verbessern.
Eine solche Beziehung schließt den Begriff der "Notwendigkeit" nicht aus. Es ist logisch, das Gefühl zu haben, dass man seinen Partner braucht, aber das darf nicht zu einem Grund zum Leben werden. Das Bedürfnis darf nicht eine Bedingung der Notwendigkeit widerspiegeln, sondern eine freie Wahl.
Freiheit in der Liebe bedeutet, dem anderen die Möglichkeit zu geben, sich zu verändern und zu akzeptieren, ohne sie als Bedrohung für die Beziehung zu betrachten, denn nur "Die unreifen Menschen, die sich verlieben, zerstören sich gegenseitig die Freiheit, schaffen ein Band, ein Gefängnis" (Osho).
